Fernmobilreisende müssen ihre Lebensmittelversorgung gut planen, wenn sie längere Zeit unterwegs sind, insbesondere in Regionen, in denen der Nachschub gewohnter Lebensmittel nicht sichergestellt ist. Käme es nur darauf an zu überleben, so genügten Zucker, Mehl, Öl, Zwiebeln, Knoblauch, Dörrobst und Trockenfleisch - also ganz so, wie es die Siedlerpioniere und Nomaden gehalten haben.
Gemeinsames Kochen und Essen hebt jedoch auch die Stimmung und die meisten Menschen reagieren verstimmt, wenn ihre Essgewohnheiten gestört werden, auch in der Wüste. Wenn die Massai sich jahrhundertelang von Milch und Blut ihrer Kühe ernährt haben, können wir das auch - aber wollen wir das? Also muss der Speiseplan gesichert sein und alle Vorlieben müssen darin enthalten sein.
Manche Lebensmittel halten sich eine halbe Ewigkeit. Wenn sie richtig verpackt und geschützt sind, kann auch das Mindesthaltbarkeitsdatum mehr oder weniger überschritten werden - ganz so, wie es der Name sagt: mindestens haltbar bis. Feucht gelagert verdirbt jede Nahrung schnell; Licht und erhöhte Temperaturen beschleunigen den Zerfall. Konservieren beginnt also beim
Obst und Gemüse beeinflussen sich in Geschmack und Reifung. Nachreifende (klimakterische) Sorten geben sie Pflanzenhormon Ethylen ab. Dieses lässt jedoch manch andere Sorten schneller verderben. Daher sind folgende Gruppen möglichst getrennt zu lagern:
Obst | Gemüse | unter | |
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nachreifend | Äpfel, Birnen, Pflaumen | Broccoli, Gurken, Blumenkohl, Lauch, Paprika, Pilze, Spinat, | 8 °C |
nachreifend | Bananen, Pfirsiche, Avocados, Zitrusfrüchte | Kartoffeln, Tomaten | 16 °C |
Ethylen-empfindlich | Melonen, Mango | Gurken, Salate, Möhren, Weißkohl | 8 °C |
Manche Methoden lassen sich unterwegs praktizieren, etwa wenn frische Lebensmittel nur punktuell erhältlich sind und für einige Tage oder Wochen aufbewahrt werden sollen:
Konservieren bedeutet, die Lebensmittel vor Mikroorganismen (Bakterien, Schimmelpilze und Hefen) zu schützen. Nicht jede Konservierungsmethode hilft gegen Bakterien, Schimmelpilze und Hefen gleichermaßen gut. Andererseits werden manche Hefen (Bierhefe) und Schimmelpilze (Edelschimmel) genutzt, um Lebensmittel zu fermentieren und damit haltbar zu machen.
Die Lebensmittelvorräte locken zahlreiche Tiere an, spätestens die * Kochstelle sendet intensive Gerüche in die Umgebung. Lagerung und Zubereitung müssen beim Freien Campen oder gar beim bush camp sehr bedacht organisiert werden. Selbst wenn es weit und breit keine Menschen gibt, finden sich zahlreiche tierische Futterkonkurrenten ein:
Heiko Antoniewicz
Fermentation
Fackelträger-Verlag, Köln 2015, 256 S.